Der Altarschrein von 1462
Wir führen unseren Rundgang an der nördlichen Langhauswand Richtung Chor fort. Am Übergang zu diesem erblicken wir einen mächtigen hölzernen Altarkorpus. Hierbei handelt es sich um den originalen spätgotischen Schrein von Friedrich Herlin. Dieser wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten im Jahre 1971 unter der jetzigen barocken Fassung wieder entdeckt.
Wir blicken auf die Rückwand dieses Kunstwerkes und erkennen oben Christus als Weltenrichter, der von zwei schwebenden, Engeln umgeben ist. Darunter sehen wir Maria und gute Seelen, die in das himmlische Jerusalem geführt werden. Johannes der Täufer schickt die Verdammten in die Unterwelt, wo sie von zahlreichen Teufeln gequält werden. In der untersten Reihe werden nochmals Szenen aus der Leidensgeschichte Christi gezeigt.
Die Seiten des Altarkastens zeigen Johannes den Täufer (mit Lamm) und den Propheten Jesaia. Darunter ist die Inschrift: „Dis werck hat gemacht friderich herlein von rotenburck 1.4.6.2.“ zu lesen. Beachten Sie bitte, dass die halbe 8 eine 4 im Mittelalter symbolisierte.
Ein Blick in den leeren Altarkasten lohnt sich. Die Flügel sind im Stadtmuseum ausgestellt.